05. November

Kultur »zwingt« oft zum frühen Aufstehen. Heute habe ich zum ersten Mal in meinem Leben eine Tour gebucht. Wird der Christoph nun ganz zum Pauschalreisenden? Um 5 Uhr holt mich bereits der Bus ab und es geht zunächst 42 km westlich von Yogja, zum bereits über 1100 Jahre alten buddhistischen Tempel in Borobodur. Dieser Tempel, der von Bergen umrahmt wird, wurde in fünf Stockwerken angelegt, wovon sich die oberste Stufe deutlich von den anderen unterscheidet und die »Erleuchtung« der Buddhas darstellt. In den grauen Stein sind viele religiöse Darstellungen gemeißelt. Weiter geht es zu der hinduistischen Tempelanlage bei Prambanan. Diese wurde im 9. Jahrhundert als Zeichen des Sieges eines hinduistischen Königs über seinen buddhistischen Rivalen erbaut. Die Tempel sind verschiedenen Göttern geweiht. Der größte Tempel ist immerhin 47 m hoch. In meiner Reisegruppe sind auch zwei Deutsche aus der Nähe von Ulm. Sie haben gerade vor vier Wochen geheiratet und reisen nun für einen Monat durch Indonesien. Herrlich, mich mal wieder deutsch unterhalten zu können! Zurück in Yogja, flaniere ich noch ein bisschen über die hiesige Einkaufsmeile, erstehe eine dünne, gebatikte Hose (für gut 2 DM) und schaue mir auch eine so genannte »Batik- Fabrik« an, in der gebatikte Bilder hergestellt werden. Zurück zum Hotel. Will meine Busfahrt für morgen Richtung Bali buchen. Das Reisebüro ruft bei allen fünf in Frage kommenden Busgesellschaften an, aber keine will mein Rad mitnehmen. Da werde ich wohl auf die kompliziertere »Variante Bahn« umsteigen müssen. Den etwas abseits gelegenen Vulkan Mt. Bromo, von dem man spektakuläre Aussichten über das höchste Gebirgsmassiv Javas haben soll, werde ich so wohl auch streichen müssen.