Eigentlich wollte mich eine amerikanische Radlerin um 6 Uhr wecken. Das tat sie auch, aber irgendwie »zu zart«, so dass ich nur irgendwas murmle, mich rumdrehe und noch mal zweieinhalb Stunden weiterschlafe. Internet gibt es hier. So starte ich eine Art Neuanfang in Sachen Wiedersehensfeier und Diafestival. Ich bekomme aber mit, dass zu Hause sowieso schon wieder daran »gebastelt« wird. Alles wieder o.k.?! Weiterradeln. Erst mal weg von der Küste, aber weiterhin auf und ab. Wieder einige Radler, der interessanteste ist heute ein Brasilianer aus dem Amazonasbecken. Diese Zufriedenheit, die viele Menschen aus den so genannten »Dritte-Welt-Ländern« ausstrahlen, fasziniert mich immer wieder. Oft beneide ich sie auch ein bisschen darum. Könnte ich auch nur so zufrieden sein. Dabei haben sie doch alle viel weniger, vielleicht ist aber genau das der Schlüssel zum Glück?! Immer mehr Flüsse sind zu überqueren, immer häufiger mit Gletscherwasser gefüllt. Steinfelder, kahle und schneebedeckte Berge. Dann bereits der sehr touristische kleine Ort Franz-Josef am Fuße des gleichnamigen Gletschers. Helikopter fliegen. Eine Hauptattraktion für die Touris hier, mit dem Hubschrauber auf den Gletscher geflogen zu werden. Noch 23 km bis zum Treffpunkt mit Christian am »Fox-Glacier«. Drei lange Anstiege, drei lange Abfahrten. Anstrengend, aber auch das schaffe ich noch und treffe Christian nach knapp einer Woche endlich wieder. Er scheint wirklich nicht böse zu sein, er ist einfach ein klasse Typ.