24. Februar

Mike findet es ein bisschen schade, dass ich keine Zeit mehr hätte, der College- Zeitung (Bobbie und Mike arbeiten im College) ein Interview zu geben. Wer sagt, dass ich keine Zeit hätte? Also noch mal ins College, von meiner Reise erzählen. Fotos werden auch noch einige gemacht. Lieber Abschied. Bobbie bringt mir gar noch einige Geschenke mit. Die US-Amerikaner überraschen mich immer mehr. Im College bin ich eine Attraktion, so bewundert haben mich Professoren in fünf Jahren Studium sicher nie. Als ich aus Amarillo draußen bin, ist schon wieder Mittag. Nun heißt es »Adios Route 66«! Ich schlage nun einen etwas südlicheren Weg ein, gehe auf den Highway 287. Vergleichsweise wenig Verkehr, breiter Seitenstreifen, großteils hervorragende Straßenqualität, angenehm warme Temperaturen. Ich genieße das Radeln so richtig, es läuft wieder spitzenmäßig. In den Pausen wieder spaßende und lustige Leute. Nur kleine Dörfer in großen Abständen gibt es hier. Ich bin wohl in die»Great Plains« eingetaucht, in jene Prärien der Leere, speziell nun im Winter. Aber ein paar kleine Weiher fallen mir auf und das dortige Vogelgezwitscher lässt bereits Vorfreuden auf den nahenden Frühling erahnen. Autofahrer winken wieder, nie hätte ich gedacht, dass mir das Radeln in den USA soviel Spaß macht. Noch lange vor Sonnenuntergang erreiche ich mein Tagesziel (Childress). Leider kein Campingplatz, so nehme ich das preiswerteste Motel. Wieder fühle ich mich da nicht so wohl und verbringe darum den Abend im örtlichen »Pizza-Hut« mit essen, schreiben und lesen. Zur Zeit brauche ich am Abend ein paar Menschen um mich und nicht die plötzliche Ruhe im eigenen Zimmer nach einem Tag voller (meist positiver) Eindrücke.