27. Februar

Vor dem Wochenende will ich noch mal meine Emails lesen, zumal ich in einer größeren Stadt bin und heute sowieso viel Zeit habe, da nur gut 100 km auf dem Programm stehen. Einen kommerziellen Internetshop gibt es aber mal wieder nicht, die örtliche Bibliothek bietet auch keinen Email-Service. Nach langem Umherirren finde ich schließlich noch ein College, dass mich ins Internet lässt. Ich erfahre, dass das Ende meiner Tour um einen Tag vorgezogen werden muss, eine Notwendigkeit der mich ab dem britischen Kanal begleitenden Kumpels. Ich werde nun also DEFINITIV am 17. März nach Hause kommen. Erst am frühen Nachmittag setze ich dann meine Tour Richtung Atlanta fort. Heute wieder Sonne und angenehm warm. Alles gewohnte Routine auf dem Rad. Einzig herausragender Moment des Nachmittags: Zwei Burschen in meinem Alter mit einer schönen Frau in ihrer Mitte überholen mich in ihrem Pick-up. Sie rufen mir zu und stoppen. Ob ich ein Bier haben wolle? So plaudern wir fröhlich bei meinem ersten Budweiser. Ein paar Minuten später gehen wir wieder getrennte Wege, einer ruft mir noch nach: »Don‹t forget us, remember us!« Na klar, Compagnero! Pünktlich zur einsetzenden Dämmerung erreiche ich dann Paris. Ja, Paris! (Leider) nicht die französische Metropole, sondern ein amerikanisches Landstädtchen von halber Frankenthaler Größe. Auf dem hiesigen Campground sind auch wieder nur Campervans und Wohnwagen. Ich frage dennoch, ob ich zelten dürfe. Ja. Und wie viel das mache? Ach nichts! Danke! Dafür kann ich es dann auch verschmerzen, dass es keine Dusche gibt. Gerne würde ich am Abend mal wieder ausgehen. Geschlagene drei Wochen habe ich das nicht mehr getan und das, obwohl ich doch im »Urlaub« bin. Aber wieder kann ich im Umkreis von einer Meile nicht mal einen Pub finden. Also in ein besseres Fast-Food-Restaurant. Chili zum Abendessen ist ja auch nicht schlecht.