Nach einem aufwändigen Frühstück bei unserer türkischen Gastfamilie begebe ich mich in ein Internet-Café und erledige – durch kleinere und größere Probleme am PC aufgehalten – in zehnstündiger Arbeit meine elektronische Post. Die vielen lieben Mails, die ich wieder erhalte, erfreuen mich unheimlich und geben mir neue Kraft. Dank an alle mir so treuen Schreiber!! In der Zwischenzeit holen Gerhard und unsere so hilfsbereiten Gastgeber viele Dinge für mich: Informationen über Unterkünfte, Straßenbedingungen, Sicherheit etc. für meinen weiteren Weg durch die Türkei, entwerfen ein in Türkisch gehaltenes Empfehlungsschreiben, das mir v. a. dann weiterhelfen soll, wenn ich keine Englisch sprechenden Menschen treffe, lassen mein Rad generalüberholen, waschen die Wäsche und erledigen einige Besorgungen für meine weitere Reise. Diese ausgeprägte Gastfreundschaft ist mir schon fast peinlich. Als wir dies vorsichtig ansprechen, wird uns sehr glaubhaft versichert, dass dies von Herzen käme! Am Abend gehen wir noch in Izmirs Altstadt aus. In einer gemütlichen Kneipe spielt eine Band eine interessante Mischung aus türkischer Folklore und Pop. In der Nacht schneidet mir Gerhard die Haare fast so kurz, als käme ich gerade von der Tonsur. Aber so ist die bald zu erwartende Hitze unter dem Radhelm besser zu ertragen.