Ernährung

Menschen und alle anderen Lebewesen auf der Erde brauchen Nahrungsmittel. Vielen (ca. zwei Milliarden!) Menschen vor allem im globalen Süden fehlt es bis heute an ausreichend ausgewogener Nahrung. Dazu steht im krassen Kontrast, dass ähnlich viele Menschen im globalen Norden deutlich zu viele Kalorien konsumieren und an Übergewicht mit all ihren Folgen (auch für unser Gesundheitswesen) leiden.

Bei uns in Mitteleuropa stehen uns durch enormen Transportaufwand ganzjährig fast alle global angebauten bzw. hergestellten Lebensmittel zur Verfügung. Es ist nicht einfach, im Einkaufsdschungel den Überblick zu behalten. Wir müssen erst wieder erlernen, welche Nahrungsmittel bei uns zu welches Jahreszeit gedeihen. Aber es gibt ein paar Kriterien, die uns helfen, uns gesund und nachhaltig zu ernähren.

Natürlich

Lebensmittel sollten möglichst wenig verarbeitet werden, umso mehr Vitalitätsstoffe sind in ihnen noch enthalten. Gerade für (Leistungs-)SportlerInnen ist das wichtig.

Regional

Lebensmittel aus der Region sind umweltschonend. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie weniger Qualitätseinbußen erlitten haben als Lebensmittel, die eine weite Reise hinter sich haben. Es gibt inzwischen viele tolle Angebote, vom Hofladen über eine regelmäßig gebrachte Obst- und Gemüsekiste bis hin zum Bioladen um die Ecke.

Bio

Ökologischer Landbau geht schonend mit den natürlichen Ressourcen um. In manchen Fällen sind die Lebensmittel auch gesünder als in Landwirtschaftformen mit zum Beispiel starken chemischen Zusätzen.

Fair

Wenn ich auf Produkte, die nur in fernen Ländern wachsen, nicht verzichten möchte (z.B. Kaffee, Bananen), kann ich diese zumindest im fairen Handel (z.B. im Weltladen) besorgen. Dieser garantiert den ProduzentInnen in den „Ländern des Südens“ einen fairen Arbeitslohn, von dem sie und ihre Familien leben können.

Wer diese Anhaltspunkte einhält, wird dafür mehr Geld ausgeben, als wenn sie/er gleich viele Produkte in einem Supermarkt kauft. Allerdings wird in kaum einem Land Europas so wenig Geld für Lebensmittel ausgegeben wie in Deutschland (nur noch ca. 10% des zur Verfügung stehenden Geldes). Zudem kann ich die Kosten dadurch senken, dass ich nur so viele Lebensmittel kaufe wie ich auch brauche (und möglichst wenig wegwerfe).

Vegetarisch/Vegan

Der Konsum von tierischen Lebensmitteln setzt eine deutlich höhere Produktion von Nahrungsmitteln voraus und hat damit direkten Einfluss auf die Ernährungssituation der Menschheit. Denn die Produktion von Fleisch und Milchprodukten braucht – je nach genauem „Produkt“ – die etwa drei- bis zehnfache Menge an Kalorien als die Produktion von pflanzlichen Nahrungsmitteln. Das heißt, dass viel mehr Menschen mit Pflanzen ernährt werden können als mit tierischen Lebensmitteln. Heutzutage werden häufig sogar Tiere in Deutschland mit Futtermittel zum Beispiel aus Lateinamerika (u.a. riesige Soja-Monokulturen) gemästet. Hier wird besonders offensichtlich, dass auf den Feldern Lateinamerikas Pflanzen angebaut werden, die nicht den Armen der dortigen Region zur Verfügung stehen, sondern den bereits wohl Ernährten in Europa, den USA etc.

Insofern ist es ein deutlicher Beitrag für eine bessere Ernährungssituation für Menschen in den Ländern des Südens, wenn ich mich mit weniger oder gar keinen tierischen Lebensmitteln ernähre. Es wäre auch schon ein großer Fortschritt, wenn die Menschen im globalen Norden nur noch – wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, nur noch zweimal wöchentlich ein kleines Stück Fleisch isst.

Ich selbst bin unter andeerm aus diesen Gründen seit 2006 Vegetarier und seit 2012 Veganer. Sportlich habe ich dadurch keinerlei Nachteile erlebt, vielleicht bin ich dadurch sogar noch ausdauernder geworden? Mein kürzlich erstelltes Blutbild hat der Arzt als „sehr gut“ bezeichnet. Viele Faktoren von typischen Zivilisationskrankheiten sind durch eine vegane Lebensweise sogar sicher deutlich reduziert.