Auf dem Balkan – 17.09.2016

Liebe RadsportfreundInnen,

kurz nach dem Ötztaler bekam ich – zum ersten Mal seit 18 Jahren – eine (heftige) Magen-Darm-Grippe, die mich auch ein paar Tage ziemlich einschränkte.

Fuhr dann am 14.9. den Kalmit-Stoppomat in 16:22 min., was mir zeigte, dass ich wieder ziemlich fit war. So ging ich das letzte Radrennen des Jahres an, das Bergrennen von Tesero (Trentino) über 10,5km und 1019 Hm hinauf zum Pso. Pampeago (Reiterjoch).

Dieses Rennen kam für mich auf die Agenda, als im Juni klar wurde, dass ich vom 19.-21.9. mit einer kleinen Delegation des Bistums Speyer durch Bosnien-Herzegowina reisen werde – das Trentino lag dabei voll auf meinem Anreiseweg.

Gestern noch so viel als möglich im Büro abgearbeitet, abends mit Familie beim 70. Geburtstag meiner Mutter.

Heute 4:45 Uhr: Wecker klingelt, 5:15 Uhr Frühstück mit Familie (berührt mich, dass wir mal wieder um diese Uhrzeit gemeinsam frühstücken), 6:29 Uhr geht mein Zug von Neustadt. Wegen einer Stellwerksstörung in Ludwigshafen steht der Zug allerdings über 70 min. in Neustadt. Bis München holt der Zug aber wieder manches an Zeit raus, so dass ich meinen Anschlusszug noch bekomme. Im Münchner Hauptbahnhof sehr viel Betrieb: Beginn des Oktoberfestes, Fußball-Bundesliga und www.ttip-demo.de.

Es beginnt zu regnen. Bei Innsbruck endet dieser und in Bozen blinzelt sogar die Sonne durch die Wolken. Radle durch das Etschtal. Meine an der Sattelstütze befestige Tasche „bricht ab“, fällt mit solcher Wucht auf meinen Hinterreifen, dass dieser an jener Stelle alles Profil verloren hat. Bräuchte also einen neuen Hinterreifen. Hoffe, bald einen auftreiben zu können, radle (nun mit meinem kleinen Rucksack und der Sattelstützentasche auf dem Rücken…) von Auer/Ora bei viel Autoverkehr hinauf ins Val di Fiemme (Fleimstal). In Cavalese hat tatsächlich noch ein Radgeschäft auf! Bekomme einen neuen Hinterreifen. Und zusammen bekommen wir nun raus, wie die Tasche an der Sattelstütze befestigt werden sollte, damit sie auch dauerhaft hält… Toll, wie der Mechaniker und ich – ohne unsere Worte verstehen zu können – uns verständigen und gemeinsam zu einem Ziel kommen…

Gemütlicher Abend in meiner Unterkunft. Den Tag über habe ich mich heute ein bisschen einsam gefühlt, vermisse meine Familie.