27.11.2016

Habe sehr gut geschlafen. Anscheinend habe ich mich nun an ndie Zeitumstelung (7h „nach“ MEZ) gewöhnt.

Akls ich etwas trinken will, sehe ich das die Kakerlake in meine Tasse geklettert und in dem darin noch enthaltenen Wasser ersoffen ist. So trinke ich erst einmal lieber aus meiner Flasche…

Bekomme das verschlossene Tor meines Auto-Hotels kaum auf, dann klappt es aber doch noch. Um 5:47 Uhr starte ich. In der Stadt ist schon viel los, u.a. sehe ich innerhalb weniger hundert Meter zwei bereits rappelvolle Kirchen.

Außehalb der Stadt auch um diese Uhrzeit die typischen Szenen: Frauen mit schweren Dingen auf dem Kopf, die sie bewundernswert in Eimern oder Körben balancieren. Andere braten auf offenem Feuer schon wieder verschiedene Dinge, wohl für eine Art Frühstück. Viele gehen am Rande der Straße, manchmal mit Gegenständen,l die sie offenbar an einen anderen Ort transportieren. Einige davon gehen wohl auch zur Arbeit, z.B. auf Felder. Dafür tragen sie ihre Machete mit sich. Immer wieder ist das ein gewöhnungsbedürftiger Anblick für mich.

Überall gibt es Straßenkontrollen durch PolizistInnen, meist haben sie ein Gewehr umhängen. Ob das wirklich für Sicherheit sorgt?

Am Straßenrand gibt es Tiendas (so etwas wie Kioske), in denen Getränke und viel abgepackte Ware (Kekse etc.) verkauft wird. Daneben unzählige kleine Hütten, in denen Essen zubereitet und an der Straße verkauft wird. Manchmal kann das Mais sein, ein anderes Mal Bohnen oder/und Fleisch udn Vieles mehr. Immer wieder gibt es auch Stände, an denen frisches Obst verkauft wird (z.B. Bananen, Melonen, Kokosnüsse, Ananas).Auch gibt es am Straßenrand kleine Hütten oder einfache Häuser, in denen Menschen leben. Oft noch ohne Abswasseranschluss, vermutlich auch ohne Elektrizität. Kinder spielen vor diesen Hütten, rufen mir manchaml auch zu, z.B. „Gringo“ (wie in Ostafrika „Muzungu“).

Immer wieder sehe ich Hunde: oft offenbar umher streunend, dünn, meist ruhig, nie aggressiv. Manchmal überfahren am Straßenrand.

In manchen Regionen sehe ich auch etliche Menschen auf Eseln oder Pferden sich fortbewegen, ofrt mit einem Hut (der vor der Sonne schützt).

Viele Gerüche strömen immer wieder auf mich ein, manchmal beißend: von verwesenden (überfahrenen) Tieren bis hin zu verbrennendem Plasik. Andererseits duftet manchmal das Essen.

Es scheint mir auch heute am Sonntag nicht weniger los als unter der Woche. Plötzlich .- wie so oft – ein Hinweis (oft mit einem auf der Fahrbahn ausgelegten großen Baumzweig), dass eine Gefahrenstele folgt. Polizei ist auch schon da. Ein demolierter Kotflügel von einem Bus fällt mir auf und – nur wenige Meter entfernt auf der anderen Straßenseite ein zerstörtes Motorrad und ein mittelalter kräftiger Mann, der leblos auf der Straße liegt. Mich wundert, dass er nicht einmal richtig auf die Seite gelegt wird. Ich bin ein wenig schockiert. Hatte biosher in Mittelamerika noch nicht all zu viele wirklich gefähr´liche Verkehrssituationen erlebt. Und nun das!

In ein paar Tagen oder Wochen wird an dieser Stelle dan vielleicht auch ein Kreut mit vielen knall bunten Blumen stehen wie ich es in den letzten Tagen so oft am Straßenrand gesehen habe. So knall bunt sind auch die Gräber geschmückt. Ich deute darin die Hoffnung der Menschen, dass der iordische Tod nicht das Ende ist.

Weiterhin bin ich auf der Nationalstraße 1 unterwegs, nun allerdings meist nur noch zweispurig. Es geht weiter bergauf und bergab – wie geschaffen für mich. Einkauf in einem Supermarkt (der auch sonntags geöffnet hat. Ich kann hier – wie im ganzen Land – ganz offiziell mit US-Dollar zahlen. Kaufe viel ein, egrade auch Getränke. Esse und trinke dann direkt vor dem Markt. Weiter geht es. Mich überholen hunderte von Motorrädern, mit einem Auto samt Lautsprecher an der Spitze. Ob es sich um eine Demonstration oder nur um einen gemeinsamen Sonntagsausflug handelt, bleibt mir verborgen.

Der nächste Grenzübergang steht an, diesmal wieder nach Honduras. Inzwischen habe ich Übung mit dem Prozedere. Dauert wieder lange. Grenzen sind mir unsympathisch. Sie haben für mich etwas von Abgrenzung. Auch profitieren Manche von Grenzen, u.. die überall auf der Welt penetranten Geldwechsler. Auf jeden Fall sind Grenzen eine eigene Welt. Alle paar km eine andere Währung ist auch nervig. Vor der Grenze muss ich dnn immer sehen, dass ich das übrig gebliebene Geld noch ausgebe.

Meine Strecke wird nun deutlich flacher. Auch die Berge in der Umgebung werden zunehmend niedriger, ein Prozess seit dem Westen Guatemalas. Ich komme nahe an den Pazifik, sehe ihn aber nicht.

Ich bin gut im Zeitplan und erreiche noch eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang Choluteca. Suche und finde schnell eine preiswerte, aber auch etwas schmuddelige Unterkunft. Immerhin gibt es Wifi – und gefilteres Wasser, so viel ich mag (hole 5 Liter). Denn aus dem Wasserhahn kommt – zumindest für mich als Mitteleuropäer – kein Trinkwasser. Ich will aber möglichst wenig Plastrikflaschen kaufen. Daher bin ich sehr dankbar, wenn ich in meinen Unterkünften immer gfiltertes Wasser erhalte. Bin müde, gehe daher früh ins Bett. Erfahre aber noch, dass meine Speyerer Reisegruppe nun – Gott sei Dank! – doch nach Nicaragua reist, so dass wir uns morgen Abend in Managua treffen.