Am frühen Morgen erreicht die Fähre Korfu, gerade beginnt es wieder zu regnen. Auch in Igoumenitsa regnet es. Bald darauf hören wir, dass es am Vortag noch 27° C und strahlenden Sonnenschein hatte. Des schlechten Wetters wegen gehen wir erst mal in ein Café. Dort treffen wir gleich einen Griechen, der seit über dreißig Jahren zwischen Bremen und Hannover ein Restaurant betreibt, wo ihn Otto Rehagel samt Familie öfters besuchen kam. Daher ist er von »Oddo« und dem FCK sehr begeistert. Als wir gerade gehen wollen, treffen wir andere Griechen, die jahrelang in Deutschland gearbeitet haben. Sie laden uns zum Ouzo ein, wir plaudern über Griechenland, Türkei und Deutschland, sowie über das heute stattfindende orthodoxe Osterfest (pasca). Wir sind noch nicht aus dem Ort, da reißt mir schon wieder eine Speiche. Wir reparieren sie selbst, was immerhin so gut funktioniert, dass wir weiterfahren können. Sofort gelangen wir in die uns absolut faszinierende Bergwelt Griechenlands, die einen absoluten Gegensatz zur Küstenregion Italiens darstellt. Hohe, schroffe und nur teilweise bewaldete Bergriesen türmen sich zu beiden Seiten auf. Darüber und dazwischen ein grandioses Schauspiel von in ständig verschiedene Schattierungen getauchten Wolkenfetzen. Ein weiterer extremer Regenschauer. Glücklicherweise sind wir gerade in einem Ort. Pause im Café, wo wir eine junge Griechin, die in Heidelberg Deutsch studiert, kennen lernen. Anschließend kommen wir endlich auch noch zum Rad fahren. Dies ist sehr anstrengend, da es hier nur rauf und runter geht (die ersten beiden 800 m-Pässe). Wir fahren bis kurz vor Mitternacht, schlagen unser Zelte am Rande eines Dorfes auf und besuchen die orthodoxe Osternacht, was sehr interessant und meditativ ist. Mich, der ich fast nur katholische Gottesdienste kenne, überrascht das ständige Kommen und Gehen der Gottesdienstbesucher sowie die Zentrierung aller wesentlichen Handlungen auf wenige Personen.