19. April (orthodoxer Ostersonntag)

In der Nacht toben heftige Gewitter. Als wir gerade losfahren wollen, kommt der Bauer, auf dessen Grund wir übernachtet haben. Schimpft er uns? Nein, er grüßt uns sehr freundlich und bietet uns sogar Zigaretten an. So kommt es, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben in der Früh rauche. Da der Bauer kein Englisch und wir kein Griechisch können, ist eine Verständigung mit Worten nicht möglich, aber oft sagt die Körpersprache sowieso mehr aus. Er schenkt uns zudem sein Comboloi (Lederband mit zwei großen Holzperlen, mit dem sich fast jeder Grieche die Zeit vertreibt), an dem er sicherlich hängt. Wir verabschieden uns sehr herzlich, als würden wir uns schon lange kennen. Heute steht meine europäische Königsetappe an. Unter anderem fahren wir über den 1705 m hohen Katara-Pass. Hier herrschen äußerst extreme Bedingungen; Graupel-, Hagel- und Schneeschauer mit kaum gekannten Sturmwehen am Gipfel mit Temperaturen um den Gefrierpunkt. Die Abfahrt ist entsprechend kalt und wir sind äußerst froh, als wir im Tal in eine Snackbar einkehren können. Dort nehmen wir unser erstes echtes griechisches Mahl zu uns: Bifteki und Tsatsiki. Am Abend fahren wir noch bis Kalambaka, am Fuße der Meteora-Klöster.