Liebe RadsportfreundInnen,
ein aufregendes Radjahr: im Frühsommer auch als „alter Opa“ erneut in guter Form, plötzlich eine Thrombose! Mir wurde mal wieder vor Augen geführt, wie schwach und verletztlich wir Menschen im Allgemeinen und auch ich im speziellen sind/bin. Schnell aber habe ich mich wieder gut gefühlt, auch wieder eine gute Testzeit an der Kalmit. Dann Rückschlag, die Thrombose kehrt nach einem anstrengenden Wochenende in Südbaden zurück. Auch wenn ich sie dann doch wieder schnell in den Griff bekomme und mich grundsätzlich sehr gut fühle: die Hitze ist heftig. Ich ringe mit mir, ob es richtig ist, zum Bergrennen nach L`Alpe d`Huez zu fahren. Aber die Aussicht dort bei meiner guten Form meine Zeit auf unter die Dreiviertelstundenschallmauer zu verbessern, ist zu verlockend. Genau für solche Ziele bin ich schon im Winter bei oft unangenehm kühlen Temperaturen aufs Rad gestiegen…
Gespannt wie selten breche ich zur Reise auf…
Lange Anreise mit dem Zug bis Grenoble. Es ist sehr heiss, wobei in den meisten Zügen die Klimaanlage läuft und von daher die Temperaturen gar nicht so extrem sind wie ich es erwartet habe. Ganz neu ist für mich das Gefühl, in Kompressionsstrümpfen zu reisen. Immer wieder meine ich (leichte) Muselschmerzen zu verspüren, hoffentlich bin ich nur übersensibel…
Komme pünktlich in Grenoble an, wo es mit 35 Grad etwas kühler als bei uns ist. Im Großstadtverkehr irre ich zunächst eine Weile umher, bis ich meine Route finde. Der Weg über St. Martin d`Uriage ist verhältnismäßig wenig verkersbelastet und auch landschaftlich schön. Komme nach rund 55km noch rechtzeitig zum Abendessen in meiner Pension am Lac Douce (zwischen Allemont und Vaujany) an. Es ist angenehm kühl (unter 30 Grad!). Die niederländischen Gastgeber sind sehr freundlich und es gibt sogar noch ein Abendessen. Zur Krönung bekomme ich sogar extra ein sehr leckeres veganes Nudelgericht mit viel Gemüse.
Für eine gute Nachtruhe ist es mir in meinem Zimmer doch noch zu warm.