Bergzeitfahren Ebersteinburg

Liebe Radsportfreunde,

Bericht Bergzeitfahren Ebersteinburg am 17.September 2011 (www.rsg-ried-rastatt.de),

Streckenlänge: 5,2 km

Höhenmeter: 282

Profil: sehr wechselnd: anfangs ca. 500m recht steil, dann deutlich flacher, bevor es wieder steiler wird; nach der „Halbzeit“ sogar ein 800m-Bergabstück, bevor es die letzten gut eineinhalb km wieder einigermaßen konstant bergauf geht

Wetter: mild (am Start 21 Grad); meist Sonne, morgens und kurz nach Rennende (starker) Regen; Wind aus südwestlichen Richtungen („unten“ meist von „rechts hinten“; weiter oben z.T. eher von „rechts vorne“)

Teilnehmende: 50

Im Zug treffe ich auf der Anreise einen Bekannten, der mit seinen Kindern zum Bambinilauf im Rahmen der morgen stattfindenden Baden-Marathons in Karlsruhe unterwegs ist.

Von Baden-Baden radle ich gemütlich zum Startpunkt des Bergzeitfahrens an der „Förcher Kreuzung“ (Rastatt-Förch) kurz vor Kuppenheim. Noch ist wenig los, ich radle die Rennstrecke mal ganz gemütlich in 15:10 min. ab. Der Asphalt ist gerade auf dem ersten Abschnitt sehr rau. Nach einer kurzen Pause fahre ich ein zweites Mal die Rennstrecke hoch, versuche mir die markanten Punkte und auch die vielen wechselnden Steigungen möglichst gut einzuprägen. Nebenbei brauche ich diesmal schon nur noch 13:50 min. Erneut unten angekommen, treffe ich meinen Vater, meinen Sohn und meinen Onkel aus Belgien. Sie wollen sich irgendwo mitten an der Strecke positionieren.

Um 14 Uhr geht der erste Starter auf die Strecke, jede Minute folgt der Nächste. Ich treffe Erwin Hickl, einer der besten Seniorenrennfahrer Deutschlands. Ich sehe auf der Startliste, dass direkt nach mir Bernd Hornetz, einer der besten Marathonfahrer Mitteleuropas, starten wird. Die verbleibenden 20 min. nutze ich zu einem erneuten Warmfahren in der Ebene, vorbei am Schloss Favorite. Am Schluss fahre ich sogar eine Steigerung.

Um 14:23 Uhr starte ich dann. Ich starte flott, nehme die erste Steigung zügig, aber nicht zu schnell. Kann auf dem flacheren Abschnitt dann auch gut von 39-23 auf 39-17 hoch schalten und meine hohe Trittfrequenz beibehalten. Im Folgenden schalte ich immer so, dass ich mit gleicher Frequenz trete. Kurz vor der Bergabpassage überhole ich den vor mir gestarteten Junior. Hier steht auch meine Verwandtschaft. Sie feuern uns beide an. An dieser Stelle schaue ich auch auf die Uhr: super, ich bin schnell, knapp unter 6 min! Das bedeutet, dass meine Traummarke von unter 12 min. möglich ist. Der Streckenrekord aus dem Jahr 1989 (!) liegt bei 11:38 Uhr min., schon viele gute Radrennfahrer sind seitdem an dieser tollen Marke gescheitert.

Schalte auf 52-14 hoch, greife den Rennlenker unten und beuge mich tief über diesen. Finde auch im Gegenanstieg schnell wieder meinen Rythmus. Nun kommt bei einigen Passagen Richtung Süden, u.a. am steilsten Stück, der Wind von vorne. Kurz muss ich kämpfen. Einige Zuschauende stehen hier und feuern mich an. Schon geht es auf den letzten halben km. Versuche das Tempo hoch zu halten und sause tatsächlich nach 11:59 min. ins Ziel! Super, bin sehr zufrieden! Denn eigentlich ist diese wellige und kurze Strecke nicht mein Terrain… Warte auf Bernd Hornetz, aber der kommt nicht – ist offenbar gar nicht gestartet. Wäre vermutlich ein enges Rennen mit ihm geworden.

Drehe gleich wieder um, plaudere in der Mitte der Abfahrt mit meinen Verwandten, fahre noch einmal direkt hinter dem letzten Starter die Strecke gemütlich in 14 min. hoch. Die schon seit einer Weile zu hörenden Donner kommen wie die schwarzen Regenwolken deutlich näher. Kaum steige ich vom Rad, beginnt es voll zu schütten.

Mit einer netten kleinen Siegerehrung in einem Restaurant in (Rastatt-)Förch klingt dieser Renntag aus. Habe tatsächlich gewonnen, sogar mit einem großen Vorsprung von 55 sec.!

Gestern 65.Geburtstag meiner Mutter, heute 20-Jahrtreffen Abi. Buntes, prallvolles Leben.

Mehr Infos unter www.rsg-ried-rastatt.de

Euch allen herzliche Grüße,

Christoph

p.s. mein nächstes Rennen ist am Samstag, 24.9. die erste Vereinsmeisterschaft des RSC Neustadt (Bergzeitfahren an „meiner Kalmit“)