Erst einmal schlafe ich. Zum ersten Mal lange, gut sechs Stunden am Stück. Morgens scheint es meinen Knien schon wieder besser zu gehen. Starte – und bin positiv überrascht, dass ich ohne große Schmerzen radeln kann. Ich merke allerdings auch, dass ich mit nicht all zu viel Druck fahren sollte. Lieber mit kleinerer Übersetzung. Immer locker. So komme ich wenigstens voran, wenn auch etwas langsamer als erhofft. Durch das Murtal, dann das Mürztal. Schöne Pause kurz vor dem Semmering. Hier gebe ich per whatsapp froh die Info weiter, dass es besser geht als ich gestern Abend zu hoffen gewagt hätte. Kaufe mir noch eine kühlende Salbe, scheint noch mehr zu helfen. Immerhin: ich kann erst einmal weiter fahren. Weiterhin bin ich um Platz 10 im Gesamtklassement. Über Wiener Neustadt ins Burgenland. Oft flach. Völlig unspektakulär über einen winzigen und nicht kontrollierten Grenzübergang in die Slowakei, direkt in die Hauptstadt Bratislava. Endlich in Osteuropa. Direkt in ein Projekt von Renovabis. Bei Salensianern. Treffe Tibor. Ein Deutsch-Slowake. Salesianer. Präsident eines Fußballvereins. Mit 14 Mannschaften, v.a. im Jugendbereich. Sie versuchen den Jugendlichen aber nicht nur Fußball bei zu bringen (die U 15 spielt in der höchsten slowakischen Liga!), sondern sie auch auf ihr Leben vor zu bereiten und ihnen wesentliche Werte zu vermitteln. Ich bin beeindruckt. Machen noch ein paar Interviews (mit der Technik nicht immer ganz einfach). Am frühen Abend geht es dann weiter. Leider (zum ersten Mal seit langem) mal wieder mit Navigationsproblemen. Kann meine eigentliche Route nicht mehr hoch laden. Muss mir so nun mit kurzfristig eingegeben Zielen weiter helfen. Das geht aber leider mit dem Garmin mehr schlecht als recht. Wird dunkel, teilweise schlechte Straßen. Kurz vor Nitra frage ich in mehreren Hotels. Entweder sind sie voll oder niemand ist mehr an der Rezeption. Muss so ins teuerste Hotel im Zentrum von Nitra. Schlafe gut.