Motiviert weiter. Schon bald kommen Hügel. Sogar kleine Berge. Fühle mich gut. Meinen Knien geht es sogar besser. Sind zwar noch dick, schmerzen aber kaum noch. Will aufholen. Bin flott unterwegs. Mit Navigation aber nach wie vor schwer. Weiß, dass eine Strecke zur Hohen Tatra wieder für uns vom TCR verboten ist. Zudem will meine Navigation mich immer weiter in den Osten lotsen. In Banska Bystrica scheint es nun auch nur noch eine Autostraße zu geben, also biege ich hier nun in den Osten ab. Schöne kleine Straße(n), immer kleiner werdend. Bald sogar nach Süden wendend. Irgendwann erkenne ich, dass ich über den Gebirgskamm im Norden nicht drüber komme, weil es hier gar keine Straße gibt. Muss also ganz um diesen Kamm herum fahren. Mir wird klar, dass ich gerade meinen nächsten deutlichen Umweg fahre. Mist. Schaffe es dennoch motiviert zu bleiben. Fahre nach wie vor flott, fühle mich immer noch gut. Größere Anstiege – alle wohl in der Niederen Tatra – folgen. Immer wieder über 1000m hoch, immer wieder runter. Irgendwann immer noch über 60km bis Poprad! Jetzt weiß ich, dass ich riesige Umwege gefahren sein muss! Da werde ich wohl trotz toller sportlicher Leistung heute noch weiter zurück gefallen sein. Die Motivation sinkt, die Knieschmerzen kommen wieder. Will aber heute wenigstens noch zu Kontrollpunkt 3. Fällt mir schwer genug. In Poprad beginnt es schon zu dämmern. Am Fuß der Hohen Tatra ist es schon dunkel. Der Anstieg fällt mir nun sehr schwer. Habe keine Lust mehr. Knapp 7km mit rund 700 Hm. Selten war mir ein Anstieg so unsympathisch. Meine Knie schmerzen – und ich will nicht mehr. Schiebe mein Rad! Da überholt mich ein TCR-Fahrer. Matthew. Dieser meint, der Kontrollpunkt könnte um 22 Uhr schließen! Versuche noch einmal zu radeln. Bin aber so langsam, dass mein Licht meist gar nicht leuchtet. Erkenne daher die vielen, vielen z.T. auch tiefen Schlaglöcher nicht mehr. Das ist mir selbst bergauf zu krass. Schiebe wieder. Erst der letzte km ist wieder gut asphaltiert, da fahre ich wieder. Komme platt oben an. Werde von den TCR-Freiwilligen super nett empfangen. Baut mich wieder auf. Nehme ein Zimmer, auch wenn es mit 102 € extrem teuer ist. In meinem Zustand hätte ich diese katastrophe Piste im Dunkeln für kein Geld der Welt mehr runter fahren wollen. Immerhin bekomme ich meine Radtrikots und -hosen gewaschen.