Äußere Daten:
– 16. Juni
– ca. 130 Teilnehmende (90 in meiner Wertungsklasse, Herren)
– Strecke: 1,8km mit 120 Höhenmetern; recht gleichmäßige Steigung (nach einem Drittel für 100m und die letzten 200m flacher)
– Modus: im zunächst stattfindenden Einzelzeitfahren muss man sich für die 5 Zwischenläufe mit je 15 Teilnehmern qualifizieren (also die Besten 75); in den Zwischenläufen kommen dann jeweils die ersten 3 weiter, so dass sich 15 Teilnehmer für das Finale qualifizieren
– Mein Ziel: deutlich besser Zeit als 2011 + unter die ersten Fünf
– Bedingungen: ca. 25 Grad, meist sonnig, trocken; nur schwacher Wind
Das Karlsruher (Durlacher) Turmbergrennen ist sportlich sicherlich nicht auf mich zugeschnitten: schlicht zu kurz und in den entscheidenden Momenten eben nicht als Einzelzeitfahren. Aber es ist nach dem „Ende“ der Bergsprints an der Lindemannsruh und am Neckarhäuser Hof nicht nur das inzwischen für mich nächstgelegene Bergaufrennen, sondern auch eine nette Veranstaltung mit schönem Modus, familiärer, angenehmer Atmosphäre – inklusive guter Organisation und sympathischer Moderation – sowie einem reizvollen Ausblick auf die Stadt Karlsruhe.
Im Wissen darum, dass ich im Finale wohl eh keine Chance auf den Sieg haben werde, will ich in diesem Jahr ein flottes Einzelzeitfahren hinlegen. Ich fahre mit rund 95% Einsatz gute 4:11 min., womit ich Zweiter werde. Nur der junge Jonas Hund war eine sec. schneller. Beim Ausfahren bin ich angenehm überrascht, dass sich meine Beine schnell wieder recht erholt anfühlen. Völlig überraschend treffe ich meinen langjährigen Laufkamerad Stefan Ischner, der seine heutige Radtour extra hierher verlegt hat – was mich sehr freut.
Im Zwischenlauf will ich mich mit möglichst wenig Kraftaufwand für das Finale qualifizieren. Es geht recht langsam los. Als das Tempo dann noch weiter nachlässt, übernehme ich schon nach wenigen hundert Metern die Führung. Recht schnell fallen die Meisten zurück und ich sehe nur noch zwei, bald darauf nur noch einen Starter, die/der mir folgen können/kann. Ich schaue mich immer wieder um und kontrolliere das Feld. Nehme noch etwas Tempo raus und fahre verhalten mit 4:26 min. als Erster meines Zwischenlaufs durch das Ziel. Das kam mir nun wirklich sehr locker vor.
Ich schaue mir noch ein paar der weiteren Zwischenläufe an. Die meisten gehen in diesem Jahr ohne große Dramatik über die Bühne, die ersten Drei qualifizieren sich häufig ohne großen Kraftaufwand. Leider scheidet auch Christian Thörner, ein guter Radsportfreund, der seit Februar in Karlsruhe wohnt und mit dem ich hier heute gemeinsam antrete, als Vierter seines Zwischenlaufes aus.
Kurz vor dem Finale kommt noch Christian Englert mit dem Rad aus Mutterstadt, von wo er nach Geschäftsschluss hergefahren ist. Wir unterhalten uns noch über meine mögliche Taktik im Finale. Kurz danach stehe ich an der Startlinie. Ich habe den Eindruck, dass es ein taktisches Rennen geben wird. Darauf kann ich mich nicht einlassen! So fahre ich von Beginn an meinen Stiefel, noch einen Tick flotter als im Einzelzeitfahren. Nach gut einem Drittel der Strecke überholt mich ein Fahrer. Ich beiße mich an ihm fest. Bald aber lässt er in seinen Tempobemühungen schon nach. Immer, wenn ich überholen will, verschärft er das Tempo wieder und drängt mich zugleich etwas ab. Leicht unsportlich empfinde ich das. 500 m vor dem Ziel gehen dann noch vier weitere Starter an mir vorbei. Ich fahre mein Rennen noch brav – durchaus engagiert – zu Ende und komme als Sechster in 4:04 min. ins Ziel. Der Vorjahressieger Pascal Benoit aus Freiburg gewinnt erneut, diesmal in starken 3:56 min. vor dem jungen Daniel Debertin, den Sohn von Dirk, der im letzten Jahr noch selbst Zweiter bei diesem Rennen wurde, in diesem Jahr bei der Organisation des Rennens geholfen hat.
Bin eigentlich ganz zufrieden mit meinem Abschneiden hier beim Turmbergrennen. Meine Zeiten aus dem Vorjahr habe ich deutlich verbessert, auch meine Platzierung (im letzten Jahr wurde ich Neunter im Finale) ist o.k. Viele der vor mir Platzierten sind nur etwa halb so alt wie ich… Gerade bei so kurzen Rennen bin ich nicht (mehr) konkurrenzfähig. Ein Vorgriff auf das, was in in all zu ferner Zeit auch auf längeren Strecken kommen wird.
Ein paar weitere Infos zum Rennen: www.turmbergrennen.de
Mein nächstes Rennen ist nun der Auftakt zum Schwarzwaldkönig am kommenden Sonntag, 24.6. (Badenweiler – Hochblauen – mit 9km und 772 Höhenmetern und im EZF-Modus)